172 Erfolgsgeschichten in 17 Jahren

robedev GmbH
2016
Karlsruhe
Modulbaukasten für die Automatisierung der Kleinteilemontage – Mit klassischer Automatisierungstechnik lassen sich kleine Stückzahlen und kundenspezifische Konfigurationen kaum wirtschaftlich bewältigen. Daher werden gerade Kleinteile – etwa Schalen von Netzteilen oder Lüftungen für Armaturenbretter – oft noch per Hand montiert. Das Startup robodev, 2016 aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hervorgegangen, bietet hierfür eine branchenunabhängige Automatisierungslösung. Die drei Gründer haben einen intelligenten Modulbaukasten entwickelt, zu dem standardisierte Einzelmodule, wie Bewegungs-, Greif- und Stereokamerasysteme gehören. Sie sind flexibel miteinander kombinierbar und einfach zu montieren. Ein Hybridkabel vernetzt alle Module und ermöglicht die Software-Anbindung. Auf einer lokalen Website erscheint daraufhin die Anlage in ihrer Struktur, nun müssen nur noch per Drag & Drop Verknüpfungen gezogen und Montage-Abläufe definiert werden. Programmierkenntnisse braucht man dafür nicht. Das Automatisierungssystem funktioniert sensorgestützt und ist selbstlernend. robodev ist zurzeit mit verschiedenen Pilotkunden in konkreten Verhandlungen. Ende 2016 soll der Modulbaukasten in die Serienproduktion gehen.

Cevotec GmbH
2016
München
Komplexe Carbonbauteile in Serie fertigen – Carbon gilt als Werkstoff der Zukunft, weil es besonders leicht und stabil ist. Allerdings ist es in der Herstellung teuer, vor allem bei komplexen Bauteilen: Sie müssen in vielen Fällen in Handarbeit aufwendig zusammengelegt werden. Das Startup Cevotec, ein Spin-off der TU München, hat in einer Technologiepartnerschaft mit Airbus eine Lösung entwickelt, mit der es möglich ist, diesen Produktionsschritt des Zusammenlegens vollständig zu automatisieren. Dabei arbeitet Cevotec mit Carbonfaser-Stücken, sogenannten Patches, anstatt mit konventionellen Fasermatten. Eine selbstentwickelte Software optimiert die Ausrichtung und Position der einzelnen Patches, die dann von einem Faserband geschnitten und von zwei Robotern positionsgenau aufgebracht werden. In diesem additiven Fertigungsverfahren entsteht Patch für Patch das komplexe Bauteil. Dadurch kann nach Angaben der drei Gründer auch die Steifigkeit und Festigkeit verbessert und der Materialeinsatz um bis zu 30 Prozent reduziert werden. Eine Prototypenanlage ist bereits im Einsatz, die derzeit mit einem Automatisierungspartner zur Serienreife gebracht wird. Potenzielle Kunden sieht Cevotec vor allem in der Luftfahrt- und Automobilbranche.

evalu GmbH
2016
München
Mobiler Lauftrainer via Smartphone – Nicht jeder kann sich einen Personal Trainer leisten, der die eigenen Joggingausflüge kritisch begleitet. Das Münchener Unternehmen evalu hat stattdessen eine intelligente Einlegesohle für den Sportschuh entwickelt, die mit einer sensorgestützten App kombiniert ist. Individuelle Tipps für ein effizientes und nachhaltiges Lauftraining erhält der Läufer so direkt auf das Smartphone. Ein Sensor misst beispielsweise die vom Körper beim Auftreten auf den Boden übertragene Kraft, woraufhin die App warnt, wenn der Laufstil zu sehr zulasten der Kniegelenke geht. Andere Sensoren helfen, die Situation des Läufers zu erfassen sowie Geschwindigkeit und Strecke darzustellen. Für die Entwicklung ihres „mobilen Lauftrainers“ haben sich die vier evalu-Gründer wissenschaftliche Partner aus dem Bereich Biomechanik von der TU München und der Berliner Charité ins Boot geholt. Bei der Sportfachmesse ISPO Anfang 2016 wurde ein erster Prototyp präsentiert, Anfang 2017 will evalu mit seinem Produkt an den Markt gehen

Iplytics GmbH
2016
Berlin
360-Grad-Analysen zu Marktentwicklungen und Technologietrends – Unternehmen sind täglich vor die Herausforderung gestellt, ihr Marktumfeld, Wettbewerber und aufkommende Technologietrends zu erfassen, zu überwachen und zu bewerten. Das Startup IPlytics, eine Ausgründung des Lehrstuhls für Innovationsökonomie der TU Berlin, bietet eine Analyse-Software, die Aufklärung zu aktuellen Marktentwicklungen verschafft und Unternehmen eine fundierte Entscheidungsbasis zur Verfügung stellt. Die Software integriert ein breites Spektrum an Daten, von Branchen-, Produkt- und Finanzinformationen über Patentanmeldungen und Forschungsveröffentlichungen bis hin zu neuen Technologiestandards. Algorithmen ermöglichen eine tagesaktuelle Filterung sowie intelligente Verknüpfung von weltweiten Daten und ein selbstlernendes Suchsystem schlägt eigenständig Synonyme zu bestimmten Suchabfragen, wie etwa „autonomes Fahren“ vor. Die Gründer sind überzeugt, dass ihre online-basierte „IPlytics Platform“ neue Maßstäbe im Bereich Market Intelligence setzt, weil sie kostspielige und langwierige Analysen ersetzt und überdies leicht zu bedienen ist. IPlytics hat bereits internationale Großunternehmen als Kunden gewonnen.

AmbiGate GmbH
2016
Tübingen
Virtueller Trainer für die Bewegungstherapie zu Hause – Millionen Deutsche leiden unter Rückenschmerzen, die volkswirtschaftlichen Kosten liegen bei rund 50 Milliarden Euro pro Jahr. Das Startup AmbiGate hat mit eReha eine videospiel-basierte Bewegungstherapie für Zuhause entwickelt, die präventiv eingesetzt werden kann, aber auch eine physiotherapeutische Behandlung jenseits der Praxistermine sinnvoll ergänzt. Der heimische Fernseh- oder Computerbildschirm bildet dabei den virtuellen Übungsraum: Ein virtueller Trainer gibt Übungen vor, nach dem Gaming-Ansatz wird der Patient motiviert, Aufgaben zu erfüllen und so im Spielverlauf weiterzukommen. Über eine bewegungssensible 3D-Kamera analysiert die Software die Ausführungen und gibt unmittelbar Feedback zu falschen Bewegungen. Übungsfortschritte und krankheitsspezifische Parameter werden aufgezeichnet. So stehen dem Physiotherapeuten wichtige Informationen zur Verfügung, um den Übungsplan nach Bedarf anzupassen. Auch Termine für Präsenzsitzungen können über eReha koordiniert werden. Für die betriebliche Gesundheitsförderung haben die drei AmbiGate-Gründer ein angepasstes digitales System entwickelt.

TerraLoupe GmbH
2016
Gilching
Luftbildanalyse mittels künstlicher Intelligenz – Präzise Geodaten sind heute in vielen Branchen gefragt: Sei es für Fahrerassistenzsysteme und das autonome Fahren, für die Paketauslieferung per Drohne oder um geeignete Dachflächen für Solaranlagen auszumachen. Das 2015 in Gilching bei München gegründete Startup TerraLoupe setzt auf eine Technologie, die es nach Angaben der vier Gründer so noch nicht zu kaufen gibt: Mit ihr werden selbst kleinere Objekte in riesigen Geodatenmengen – wie hochaufgelösten Luftbildaufnahmen – automatisch erkennbar. Dabei arbeiten die Gründer mit einer Software, der sie nach dem Prinzip neuronaler Netze das menschliche Erkennen beibringen. Auf diese Weise „sieht“ das Steuerungssystem eines autonom fahrenden Autos nicht nur das Hindernis auf der Strecke, sondern weiß auch, ob sich daneben ein Baum oder Abgrund befindet. Ganz unterschiedliche Datensammlungen sind für die intelligente Datenplattform nutzbar und können fusioniert werden. TerraLoupe hat bereits Kunden in der Versicherungs- und Energiebranche sowie der Automobilindustrie. Die Technologie ist jedoch für ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten geeignet.

Saralon GmbH
2015
Chemnitz
Gedruckte Elektronik für Verpackungen: Saralon – Ein Flaschenetikett, das auf Fingerdruck farbig zu leuchten beginnt, oder eine Medikamentenverpackung, die über ein integriertes Display anzeigt, dass es sich um eine Originalverpackung handelt: Was wie Zukunftsmusik klingt, ist bereits heute mit gedruckter Elektronik möglich. Diese Technologie, die auf chemischen Prozessen beruht, muss für ihre breite Markteinführung großserientauglich sein. Saralon, ein 2014 gegründetes Spin-Off des Instituts für Print- und Medientechnik der TU Chemnitz, hat nun Tinten entwickelt, mit denen verschiedene elektronische Anwendungen – und sogar Batterien – gedruckt werden können. Verpackungen werden so nicht nur attraktiver, sondern auch fälschungssicherer und interaktiver. Die Tinten lassen sich auf konventionellen Druckmaschinen verarbeiten; das macht die Technologie auch kosteneffizient. Das Saralon-Team um Dr. Moazzam Ali ist inzwischen Entwicklungskooperationen mit international operierenden Firmen eingegangen. Anfang 2016 soll die Produktion aufgenommen werden.

Vectoflow GmbH
2015
München
Strömungssonden im 3-D-Druckverfahren: Vectoflow – Während ihres Studiums arbeitete Katharina Kreitz im Windkanal eines Autoherstellers und stellte fest: Die sogenannten Mehrlochsonden, mit denen Strömungen gemessen werden, müssten verbessert werden. Sie sind relativ teuer, gehen leicht kaputt und wenn sie verstopfen, ist die Wartung aufwendig. 2015 hat die Maschinenbauingenieurin gemeinsam mit Christian Haigmoser und Florian Wehner das Unternehmen Vectoflow gegründet, ein Spin-Off der TU München. Vectoflow nutzt ein 3-D-Druckverfahren, um Mehrloch-Staudrucksonden herzustellen. Mit einigen Vorteilen: Durch die einteilige Fertigung sind die Sonden robuster und können leichter gereinigt werden. Dadurch ist ein Serieneinsatz möglich. Das Druckverfahren erlaubt zudem eine freiere Wahl von Form und Materialien, sodass die Sonden optimal an ihren jeweiligen Einsatzort angepasst werden können. Auch besonders kleine Sonden mit nur einem Millimeter Durchmesser kann Vectoflow herstellen. Eine eigene Software übernimmt die Auswertung der Strömungsdaten. Die Gründer konnten bereits mehrere Kunden gewinnen.

ioxp GmbH
2015
Mannheim
Augmented Reality, die aus Beobachten lernt: ioxp – Üblicherweise ist die Erstellung von Augmented Reality-Assistenzsystemen mit hohem technischem und zeitlichem Aufwand verbunden. Das 2015 gegründete Startup ioxp, ein Spin-Off des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), hat es geschafft, diesen Prozess deutlich zu vereinfachen. Dabei setzt das Unternehmen auf die Verbindung von Methoden der Künstlichen Intelligenz mit dem Augmented Reality-Konzept. „Cognitive AR“ nennt das vierköpfige Gründerteam um den Informatiker Nils Petersen seine Software, die durch Beobachten selbst lernt. Der ideale Einsatzbereich: Die Vermittlung von händischen Arbeitsprozessen in der Industrie. Mit Cognitive AR reicht es, dass ein Experte den gewünschten Arbeitsablauf vormacht und auf Video aufnimmt. Aus den Bildinformationen entwickelt das System eine vielfältig verwendbare Dokumentation. Installiert auf einer Datenbrille erkennt die Software den Arbeitsplatz automatisch, liefert die passenden Ablaufinformationen und gibt dem Nutzer sogar Rückmeldungen zu etwaigen Fehlern. ioxp arbeitet bereits mit mehreren Pilotkunden, jetzt will das Startup sein System in den Markt bringen.

Viscopic
2015
München
Wartungshilfe per hochinformativem Videostream: Viscopic – Industrieanlagen sind heute hochkomplex, daher hilft bei Störungen meist nur die Service-Hotline des Herstellers weiter. Allerdings scheitern Diagnose- und Reparaturhilfen via Telefon häufig daran, dass die Problemsituation allein mit Worten schwer erklärbar ist – zumal die Gesprächspartner im internationalen Kontext oft nicht dieselbe Sprache sprechen. In den meisten Fällen bleibt deshalb nur der zeit- und kostenintensive Vor-Ort-Einsatz. Viscopic-Mitgründer Marco Maier hat als internationaler Servicetechniker eines Maschinenbauunternehmens diese Schwierigkeiten selbst erlebt und deswegen mit Felix Meißgeier und Thomas Knauer eine Technologie entwickelt, die statt fernmündlicher Kommunikation auf Videobilder setzt: Die lassen sich mit jedem verfügbaren Smartphone, Tablet oder mit Smartglasses an den Hersteller übertragen, der seine Antwort ebenfalls per Video verschickt. Nach dem Prinzip der Augmented Reality werden relevante Zusatzinformationen virtuell eingespielt. Viscopic wurde Anfang 2015 gegründet, derzeit testen Pilotkunden die Technologie.

Innsytec GmbH (früher: Innsytec SAG)
2015
Aachen
Mehr Energieeffizienz in der mobilen Datenübertragung: Innsystec – Nicht nur Handys sind ein Stromfresser – noch höher ist der Energiebedarf der komplexen Infrastruktur im Hintergrund, also vor allem der Mobilfunksendeanlagen (Basisstationen). Durch die ständig wachsende Datennachfrage der Nutzer wird ihr Energiehunger in Zukunft weiter zunehmen. Das in Gründung befindliche Unternehmen Innsystec, ein Spin-Off der RWTH Aachen, hat eine zum Patent angemeldete Technologie entwickelt, die die drahtlose Datenübertragung nicht nur deutlich energiesparender, sondern auch „breitbandiger“ macht. So können mehr Daten gleichzeitig übertragen werden. Dafür sorgt ein Chip, der Signalverarbeitung und Leistungsverstärker auf innovative Weise integriert. In Basisstationen eingebaut, senkt er laut Innsystec deren Energieverbrauch um rund 15 Prozent. Die Technologie wird genauso gut für andere Sender wie WLAN-Router und Handys anwendbar sein. Bislang verfügt das vierköpfige Innsystec-Team über einen Labor-Demonstrator, der nun in Chipform gebracht wird. Bis Ende 2015 soll die offizielle Unternehmensgründung erfolgen.

bankmark UG
2015
Passau
Passgenaue Testdaten für jedes Datenbanksystem: bankmark – Wenn Big-Data-Systeme ausgebaut werden – zum Beispiel mit deutlich mehr Daten gefüttert werden – ist eine Überprüfung aller Funktionalitäten vor dem „Go-Live“ unerlässlich. Damit solche Testläufe realistisch sind, braucht man für sie geeignete Datensätze. Das 2013 gegründete Startup bankmark hat sich darauf spezialisiert: Mit dem Softwareprodukt „Parallel Data Generation Framework“ (PDGF) ist das Passauer Unternehmen in der Lage, passgenaue Testdaten für jedes beliebige Datenbanksystem herzustellen – und das nach Angaben der vier Gründer um den Informatiker Tilmann Rabl „schneller und leistungsfähiger als jeder Datengenerator weltweit“. bankmark ist dabei noch nicht einmal auf die echten und in der Regel sensiblen Kundendaten angewiesen. Mithilfe eines sogenannten Schema-Extraktors können ebenso logische Zahlen wie verschiedene Textsorten – Namen oder Kundenbewertungen – erzeugt werden. Außerdem hat bankmark eine Software entwickelt, die eine umfassende Geschwindigkeitsmessung von Datenbanksystemen erlaubt.